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Eine Aufführung des Theaterlabors Besetzung:
Stück:
24 h in Berlin. Nach dem Erfolg von `Nach dem Regen´ widmet sich das Theaterlabor erneut einem zeitgenössischem Stück, in dem die Träume, Sehnsüchte sowie menschlichen Abgründe unserer modernen Gesellschaft zu Tage treten
Der Autor Roland Schimmelpfennig wurde 1967 in Göttingen geboren und ist einer der meistgespielten deutschen Dramatiker der Gegenwart. Er arbeitete zunächst als freier Journalist und Autor in Istanbul, bevor er 1990 ein Regiestudium an der Otto-Falkenberg-Schule in München begann. Nach dem Abschluss wurde er Regieassistent und später Mitarbeiter der künstlerischen Leitung an den Münchner Kammerspielen. Roland Schimmelpfennig war in der Spielzeit 1999/2000 an der Berliner Schaubühne als Dramaturg und Autor engagiert. Zur Zeit ist er Hausautor am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seine Stücke — zuletzt »Die Frau von früher«, »Vorher/ Nachher« oder »Push up« — wurden am Hamburger Schauspielhaus und am Wiener Burgtheater, aber auch in Kopenhagen und Paris gezeigt. »Auf der Greifswalder Straße« wurde im Januar 2006 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.
Preise und Auszeichnungen: Pressestimmen: Oberhessische Presse - Donnerstag, 24. Mai 2007 Die Unmöglichkeit der Liebe und die Unabwendbarkeit des Todes Das „Theaterlabor“ zeigt Roland Schimmelpfenis „Auf der Greifswalder Straße“ Marburg. Auf der Greifswalder Straße ist das Leben im Allgemeinen und die Liebe im Besonderen eine tragisch-skurrile Angelegenheit. Von Carsten Beckmann Dabei könnte alles so einfach sein für Rudolf, den Gemüsehändler. Weil er jedoch nicht dem real existierenden Alltag am Prenzlauer Berg entstammt, sondern eine Kopfgeburt von Bühnenautor Roland Schimmelpfennig ist, kann das nicht gut gehen für den Mann, der träumt, dass ihm nur noch ein Tag bleibt in seinem Leben. Wenn der Hund nicht weggelaufen wäre, wenn dieser Köter das Mädchen nicht gebissen hätte auf dem Heimweg von der Disco, wenn nicht die Freundin für sie hätte einspringen müssen in Rudolfs Laden, wenn, wenn, wenn – dann müsste nicht am Ende blutige Wahrheit werden, was gleich zu Beginn von „Auf der Greifswalder Straße“ der alte Sonny & Cher – Song andeutet: „Bang, Bang, my Baby shot me down“. Christian Holdt, der seit zwei Jahren das „Theaterlabor“ des Hessischen Landestheaters Marburg leitet, hat mit 14 studentischen Laien-Darstellern Schimmelpfennigs Großstadt-Tragödie einstudiert – und das absurde Gefühlschaos mit vielen originellen Regie-Einfällen sowie einer stimmigen Musik-Kulisse versehen. Als „Auf der Greifswalder Straße“ vor gut einem Jahr in Berlin uraufgeführt wurde, war das Panoptikum der Charaktere, die Schimmelpfennig quasi vom Arbeitszimmerfenster aus erfinden konnte, noch wesentlich umfangreicher als in der Marburger Inszenierung. Doch Holdt ist es auch mit reduziertem Aufgebot gelungen, das gesamte Spektrum menschlicher Grenzerfahrungen albtraumhafter Todesahnung über Hysterie und Wahn bis zur abgrundtiefen Melancholie auf der Bühne zu vereinen. Die Anlage der Rollen gibt den jungen Darstellern viel Raum zum Experiment an sich selbst. Die spürbare Konzentration auf den Ausdruck geht freilich zu Lasten der Textqualität, aber schließlich sind hier Laboranten am Werk. Aus größtenteils absurden Monologen, viele eingestreuten komischen Elementen und einer überfrachteten Symbolik zwischen Spielzeugautos, Totenschädeltatoos und silbernen Supenkellen muss der Zuschauer sich sein eigenes Handlungsdestillat schaffen – um die Unmöglichkeit der Liebe und die Unabwendbarkeit des Todes geht es letztlich. Die Premierenzuschauer im Theater am Schwanhof feierten am Dienstagabend das Ensemble frenetisch – sogar Stofftiere flogen auf die Bühne. Ob das „Theaterlabor“ mit seinem aktuellen Stück auch vor einem Publikum besteht, das sich nicht zu großen Teilen aus Freunden, Kommilitonen und Verwandten rekrutiert, kann Christian Holdt mit seiner Gruppe am 29. Juni und am 5. Juli unter Beweis stellen. Marburger Neue Zeitung - Freitag, 25.05.2007 Banalitäten treffen auf Tragik Theaterlabor spielt "Auf der Greifswalder Straße" Marburg. (sol). Schräge Charaktere, eine surrealistische Handlung und große schauspielerische Leistungen: Nach mehreren Monaten Probenzeit hat die Studententheatergruppe "Theaterlabor" des Hessischen Landestheaters Marburg Roland Schimmelpfennigs Großstadttragödie "Auf der Greifswalder Straße" auf die Bühne gebracht. Am Dienstag hatte die Produktion erfolgreich Premiere. Vor ausverkauftem Haus im Theater am Schwanhof schlüpften die 14 Akteure in die Figuren aus Schimmelpfennigs Theaterstück. "Auf der Greifswalder Straße" wurde im Januar 2006 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt, der Autor zählt zu den meistgespielten deutschen Dramatikern der Gegenwart.., Unter der Leitung von Christian Holdt, Ensemblemitglied am Landestheater, hatten die jungen Hobbyschauspieler seit Anfang des Jahres an dem Stück geprobt und auch ihre Kostüme selbst entworfen. Bereits während die Zuschauer im Theatersaal Platz nehmen, fällt der Blick auf die Bühne: Dort sitzt eine Darstellerin vor dem geschlossenen Vorhang und spielt ununterbrochen mit einem Kinderspielzeug. Nachdem sie ihren Platz am Rande der Bühne eingenommen hat, beginnt sie aus einem großen Buch vorzulesen und die Handlung beginnt. Innerhalb von 24 Stunden erleben die unterschiedlichsten Charaktere auf der Greifswalder Straße in Berlin entscheidende Wendungen in ihrem Leben. Studenten sind professionell In kurzen Episoden erhält das Publikum einen Einblick in den Tag der Figuren, die alle irgendwie miteinander verbunden sind. Von Banalitäten über Liebesgeschichten, Verrücktheiten und Tragödien spitzt sich die Dramatik immer mehr zu bis die Personen ihrem Schicksal nicht mehr entfliehen können. "Auf der Greifswalder Straße" wirft Schlaglichter auf die moderne Gesellschaft, deren Träume und Sehnsüchte, aber auch die menschlichen Abgründe, die aus innerer Leere entstehen. . Unkommentiert reihen sich die kurzen Fragmente aneinander und verknüpfen Realität mit Fantasiewelten. Dazwischen sind komische Elemente eingestreut: Ein Mann spricht und singt zwanghaft in einer ihm unbekannten Sprache ("Aus meinem Kopf muss was raus") und springt aufgedreht über die Bühne; drei Bauarbeiter kommentieren trocken das Festhängen der Sonne am Himmel. . Professionell und energiegeladen tauchten die Darsteller (Agnes Habraschka, Frank Wagner, Natascha Leo, Hanno Michel, Jan Kusterer, Patrick Pohl, Mira-Kristin Muth, Mara Millack, Aline Steinbach, Anne Brüser, Marion Astner, Maren Tiede, Ellen Schweigert und Vivien Betzin) in die Geschichte ein und erfüllten die Figuren mit Leben. Mit frenetischem Applaus feierte das Publikum die hervorragende Leistung der Akteure |
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